Die Charaktere der TV-Sendungen mit Handpuppen

Kreative Lösungen gefragt:

TV- und Radiosendungen während des Lockdowns

Kreative Lösungen gefragt: TV- und Radiosendungen während des Lockdowns


Mit der Produktion von kindgerechten TV- und Radiosendungen hat unsere Partnerorganisation in Guatemala Neuland betreten. 2020 als pandemiebedingte Notlösung eingeführt, haben sich die Sendungen bewährt und erreichen über das Projektgebiet hinaus viele weitere Kinder. Angelehnt an das Konzept der Sesamstrasse sensibilisieren die indigenen Charaktere die kleinen Zuschauer vor der Kulisse des Atitlán Sees auf Bildungs-, Gesundheits und Ernährungsthemen.

Die Handpuppen Atitlán und Ixim sind zwei der Fernsehstars, die das Projektteam in Guatemala erschaffen hat. In der Sendung zum Thema Familie stellt Atitlán seiner Freundin Ixim seine grosse Familie vor und gemeinsam besuchen sie ihren Lehrer Porc, lauschen einer Geschichte von Ixmucané und den Nachrichten, präsentiert vom Reporter Telo – und das sind noch nicht mal alle Abenteuer, die die beiden rund um den Atitlán-See erleben. Schauen Sie selbst im Video (auf Spanisch):

Entstanden ist die Idee, weil die vom Bildungsministerium entwickelten Sendungen zu wenig auf den ländlichen Kontext indigener Kinder zugeschnitten und oft nicht altersgerecht gestaltet waren. Darum hat das Team vom Projekt «Fit für den Schuleintritt» die Puppen in die eigenen Hände genommen und im letzten Jahr sieben Fernsehsendungen produziert, die im lokalen Sender Nim TV ausgestrahlt wurden. And the show must go on: Aufgrund der positiven Rückmeldungen wird das Projektteam dieses Jahr weitere Folgen produzieren, die noch mehr Familien erreichen und das bestehende Vorschulförderungsprogramm sinnvoll ergänzen. «Meine Puppe macht genau das, was ich in den Projekten vor Ort am liebsten mache: Kindern spannende Geschichten erzählen», sagt Juana Mendoza, Projektleiterin Vivamos Mejor Guatemala.



Neben den TV-Sendungen produzierte das Projektteam acht Radiosendungen für eine Sensibilisierungskampagne über chronische Unterernährung. Ziel war es, die Teilnehmenden des Projekts «Mehr als Mais für Maya-Kinder» und weitere Familien über altersgerechte Ernährung von Kleinkindern aufzuklären.

Die Hörerinnen und Hörer erfuhren, wie sie Anzeichen von  Unterernährung bei Kleinkindern erkennen können und erhielten wichtige Informationen über die richtige Ernährung in der Schwangerschaft und beim Stillen sowie über den Nutzen der Beikost. Das Projektteam behandelte aber auch Themen, die in engem Bezug zur Nahrungsverwertung stehen, wie Hygiene im Haushalt, Händewaschen und saubere Sanitäreinrichtungen. Eine weitere Radiosendung widmete sich ganz dem Thema Impfungen. Sie sensibilisierte einerseits, warum Impfungen gegen Kinderkrankheiten wie Masern, Polio und Mumps so wichtig sind, andererseits erläuterte sie auch die Bedeutung der COVID-19 Impfung. Denn nicht nur bei uns, auch in Guatemala kursieren diesbezüglich Misstrauen, Vorbehalte und Ängste, insbesondere unter der indigenen Bevölkerung.

Nach den Sendungen besuchten dörfliche Familienberaterinnen jeweils Haushalt um Haushalt, um die Inhalte mit den Müttern nochmals zu besprechen. Die Sendungen waren natürlich auch für alle anderen Haushalte im Sendegebiet des lokalen Radiosenders «La Voz de Atitlán» rund um den Atitlán-See frei zu empfangen.