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Auf dem Weg ins Grüne

Die Erfolgsgeschichte von Maria

Auf dem Weg ins Grüne

Seitdem Maria Neusa Raos Soares de Souza (40) Teil des Projektes “Nahrung dank Wasser und Wissen” von Vivamos Mejor in Brasilien ist, hat sich einiges getan in ihrem Gemüsegarten. Was genau, und wie ihr Leben sich dadurch verbessert hat, erzählt sie am besten gleich selbst:

"Mein Mann und ich sind seit 20 Jahren verheiratet. Wir haben vier Kinder, einen Jungen und drei Mädchen. Die Älteste hat schon geheiratet und ist weggezogen, die anderen drei leben mit uns zusammen in Riberiao dos Santos, in den Minas Novas in Brasilien, wo mein Mann aufgewachsen ist. 

Vor 15 Jahren

habe ich jeweils von März bis Mai einen kleinen Gemüsegarten bewirtschaftet, da zu dieser Zeit am meisten Wasser durch den Fluss floss. Doch dann ist der Wasserstand immer mehr gesunken, bis das Wasser für unsere Gemeinde und somit unser Haus komplett ausging. Der Bruder meines Mannes hat daraufhin eine Zisterne gebohrt, aus der wir alle Wasser bezogen. Um einen Garten zu bewirtschaften hat dieses Wasser nicht ausgereicht, mit Ausnahme einer Vase von Frühlingszwiebeln, die ich mit Abschwaschwasser bewässerte. Irgendwann hat die Gemeinde ein kleines Wasserbecken zur Verfügung gestellt, doch dessen Nutzung war sehr begrenzt. Schlussendlich haben wir selbst noch einen Brunnen gebaut, zusammen mit anderen Dorfbewohnern. Für einen Eigenanbau hat jedoch auch dieser nicht ausgereicht, schliesslich mussten viele Leute davon überleben. 

Das Projekt “Nahrung dank Wasser und Wissen”

von Vivamos Mejor verwirklichte dann endlich die Konstruktion von mehreren Wasserspeicherbecken, und auch ich selbst erhielt eines. Dadurch konnte ich meinen Gemüsegarten wieder bewässern, und mein Ertrag, sowie die Gesamtproduktion innerhalb der Gemeinde, stieg deutlich an. Mein grösster Traum war es immer, einen Garten ganz zu bewirtschaften, was ich bis dahin nie umsetzen konnte. Als ich durch das Projekt ein Gartenset erhielt und ausserdem gelernt habe, wie man besser den Boden schonend bewirtschaftet und ihn vor Schädlingen schützt, konnte ich meinen Traum verwirklichen. Mein Garten ist nun besser gepflegt und die Bewässerung optimiert, so dass ich das ganze Jahr über anpflanzen kann. Ich habe mich riesig gefreut, als ich endlich Tomaten züchten konnte, und dann erst noch solch grosse saftige!

Ich muss zugeben,

dass ich mir früher nicht ganz bewusst war, was technische Unterstützung genau bedeutet und wie sie einem die Produktion verbessern kann. Durch das Projekt habe ich die Wichtigkeit erkannt und bin dann auch der Gemeinschaftsorganisation von Minas Novas beigetreten, was mir noch weitere Vorteile gebracht hat. Meine Produkte verkaufe ich einerseits von Tür zu Tür, aber auch auf dem Wochenmarkt von Minas Novas. Dieses Jahr habe ich noch nichts an die Schulen verkauft, da die Mengen nicht ausreichten. Als Mitglied der Gemeinschaftsorganisation konnte ich aber ein Darlehen aus dem solidarischen Umlauffonds aufnehmen und damit meine Wasserreserve weiter ausbauen. Ein Mitarbeiter des Vereins hilft mir bei der Planung der Lieferung, so dass ich meine Produktion noch weiter steigern und nächstes Jahr an die Schulen verkaufen kann. 

Neben der materiellen und Unterstützung

habe ich durch das Projekt also noch etwas anderes wichtiges entdeckt: die Kraft der Gemeinschaft. Ich erinnere mich noch an den ersten Kurs zur ökologischen Landwirtschaft. Der Austausch über Produktionsmethoden und -verbesserungen war für mich zentral. Von erfahrenen Bauern konnte ich Techniken abschauen und danach selbst anwenden. So verwende ich heute zum Beispiel Nahrungsmittel, die ich früher weggeworfen habe, als organischen Kompost. Die Bodenqualität hat sich massiv verbessert und die Arbeit gestaltet sich einfacher. Es gibt aber auch Kurse in anderen Bereichen, so habe ich zum Beispiel diesen Monat gelernt, Hausschuhe zu dekorieren. Ich will nun Material kaufen, um das Gelernte auch zu Hause umzusetzen und sogar anderen Frauen beizubringen. Es ist ein wunderbares Gefühl, dass ich mein Wissen nun schon selbst an andere Personen weitergeben kann.

Das Projekt von Vivamos Mejor hat mir gezeigt, dass man gemeinsam viel erreichen kann. Ich weiss jetzt, dass ich mit meinen Herausforderungen nicht alleine bin und es immer eine Lösung gibt. Wenn ich eine Nachricht an die zukünftigen Projektteilnehmenden hinterlassen könnte, würde ich sagen, dass es sich gelohnt hat, wir sind alle sehr dankbar."


Hintergrund

Kleinbauern im Jequitinhonha-Tal sind durch Wassermangel in ihrer Existenz bedroht. Der Klimawandel hat die Situation in der naturgemäss trockenen Region verschärft. Die Regenperiode ist kürzer geworden und es kommt häufiger zu heftigen Niederschlägen, die wertvolles Kulturland wegschwemmen. Zusätzlich entziehen Eukalyptus-Monokulturen den Kleinbauern Weideflächen und Wasser und erhöhen so den Druck auf die Land- und Wasserreserven stark. Dies hat zur Folge, dass über die Hälfte der Bauernfamilien im Projektgebiet in Armut lebt. Ihnen fehlt Wissen und Wasser, um eine ausreichende Ernte zu erzielen. Mehr über das Projekt


Vivamos Mejor
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