Humanitäre Krise in Nicaragua

Protestbewegung in Nicaragua

FOTO: ALFREDO ZUNIGA/AP/DPA

Nicaragua erlebt seit April 2018 im ganzen Land gewalttätige Proteste. Das Land befindet sich seither in einem Zustand allgemeiner Gewalt und der Alltag der Bevölkerung hat sich radikal verändert. Darum haben wir das Projekt "Zurück zur Normalität mit sicheren Zufluchtsorten“ ins Leben gerufen, welches 6'700 Kindern in 14 Krisenvierteln den Zugang zu sicheren Räumen und Kinderliteratur ermöglicht und so weiteren psychischen Schäden vorbeugen soll.

Die anfänglich friedlichen Proteste gegen eine geplante Sozialreform inklusive höheren Steuern und geringeren Rentenauszahlungen stießen auf heftige Reaktionen der Polizei, die 26 Menschen tötete. Als Reaktion auf die gewaltsamen Repressalien und Morde an der Zivilbevölkerung durch die Behörden protestierten Studentenorganisationen gegen die Gewalt des Staates gegen seine Bürger. Trotz des scharfen Appells der internationalen Gemeinschaft an Ortega und seine Regierung, die gezielte Tötung der Zivilbevölkerung in Nicaragua einzustellen, bleibt das Land in einem Zustand allgemeiner Gewalt. Nach Angaben der nicaraguanischen Vereinigung Pro Human Rights wurden 448 Zivilisten bei den Unruhen und Protesten von staatlichen Streitkräften getötet, teilweise von Scharfschützen.

Die Kinder sind von der Krise besonders betroffen: Der Grundschulbesuch in unseren Projektgebieten ist seit der Krise auf 50% gesunken und der Besuch von Lehrern um 20%. Die Sekundarschulen bleiben seit April geschlossen. Der Alltag der Kinder ist gestört und sie können sich nicht mehr frei bewegen. Sie sind entweder direkt von der Gewalt betroffen oder haben die Gewalt in irgendeiner Form erlebt und wissen nicht, was sie von der Zukunft zu erwarten können.

Obwohl der Hauptfokus von Vivamos Mejor auf der langfristig ausgerichteten Entwicklungszusammenarbeit liegt, sind wir bei Katastrophenereignissen in unseren Projektregionen auch in der Humanitären Hilfe tätig. Darum haben wir das Projekt "Zurück zur Normalität mit sicheren Zufluchtsorten“ ins Leben gerufen. Es soll 6'700 Kindern in 14 Krisenvierteln den Zugang zu sicheren Räumen und Kinderliteratur ermöglichen und so weiteren psychischen Schäden vorbeugen. In den sicheren Räumen haben Kinder Zugang zu Kinderliteratur, hören Geschichten und singen Lieder. Durch das Eintauchen in eine andere Welt können sie wieder ein Gefühl der Normalität erlangen. Die Eltern und Betreuer haben Zugang zu einem Raum, in dem sie sich regelmäßig treffen und gegenseitig unterstützen können. Wir glauben, dass diese Aktivitäten die Begünstigten dabei unterstützen, das Erlebte zu verarbeiten und eine weitere psychosoziale Verschlechterung zu verhindern.

Helfen Sie mit und unterstützen Sie die Kinder in Nicaragua mit einer Spende!


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